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Geologische Untersuchungen

von Rohanna Gibson, Strukturgeologin, Terrane Geoscience

Zielsetzung

Sammlung neuer Daten zur Geologie des Grundgebirges und Einsicht in vorhandene geowissenschaftliche Daten vor Ort. Geologische Kartierungen werden mit Papierkarten und/oder digitalen Geräten zur Datenerfassung durchgeführt. Ziel ist es, den Arbeitsablauf bei der geologischen Kartierung zu verbessern, indem Daten direkt vor Ort eingegeben werden, qualitativ hochwertige Daten mit einheitlichen Begriffen erstellt werden und bestehende geowissenschaftliche Daten vor Ort einbezogen werden.

Projektvorbereitung

Vor dem Start in QField wurde ein Geopackage für die geologische Kartierung erstellt, um Vektordaten einschließlich Stationspunkten, Strukturen, Fotos und Probenschichten sowie Linien- und Polygonschichten für Kontakte, Verwerfungen, Umwandlungen und Geologie zu erfassen. Die Attributfelder werden zur Erleichterung der Dateneingabe und zur Sicherung der Datenqualität mithilfe von Wertlisten, Standardwerten (Wert oder Ausdruck) und Beschränkungen im Attributformular angepasst. Der Strukturlayer enthält zum Beispiel:

Koordinaten

Felder mit x- und y-Koordinatenwerten aus GPS-Daten

Strukturtyp

Wertliste (Dropdown-Liste) mit Strukturmerkmalen (z. B. Schichtung, Klüftigkeit, Lineation), die mit einer „nicht null“-Bedingung versehen sind

Azimut und Neigung

Integerwerte im Wertebereich von 0-360 bzw. 0-90

Datum

Voreingestellter Datums- und Zeitwert bei Erstellung des Merkmales

Figure 1 - Structure list

Abbildung 1: Strukturliste

Symbolik und Beschriftungen werden für jede Ebene angepasst, einschließlich eingebetteter SVG-Symbole für Strukturmerkmale, die anhand des Azimutwertes gedreht werden.

Zusätzlich zu den Felddaten werden Basiskarten und historische Daten zu Referenzzwecken in Geopackages zusammengestellt. Zu den Basiskarten gehören topographische Vektordaten und Orthophotorasterbilder. Geophysikalische Rasterdaten und geochemische Vektordaten sind, sofern verfügbar, ebenso enthalten wie historische geologische Kartierungen. Die Kartenthemen sind so konzipiert, dass schnell zwischen den Ansichten für geologische Kartierung, Geophysik und Geochemie gewechselt werden kann.

Datenerhebung

Die Felddatenerfassung umfasst das Hinzufügen von Punktdaten für Kartierungsstationen, Strukturen, Fotos und Proben. Polygone und Linien werden freihändig mit einem Stift gezeichnet oder Stützpunkte manuell hinzugefügt.

Standort und Richtung werden über das interne GPS des Geräts (oder ein über Bluetooth verbundenes externes GPS-Gerät) angezeigt, historische Vektor- und Rasterebenen können relativ zum Standort angezeigt werden. Aktuelle und historische Vektorebenen können in QField durchsucht und angezeigt werden.

Die Felddaten werden in QGIS synchronisiert, gefolgt von einem kurzen Datenbereinigungs- und Überprüfungsprozess. Das QGIS-Projekt wird dann zur weiteren Datenerfassung zurück nach QField exportiert.

Figure 2 - Field work

Abbildung 2: Feldarbeiten

Figure 3 - QField form

Abbildung 3: QField Formular

Die Erfassung von Strukturdaten kann durch die zukünftige Entwicklung eines geologischen Kompasses verbessert werden. https://github.com/opengisch/QField/issues/1882

Ergebnisse

Endgültige geologische Karten und Analysen werden direkt aus den Felddatensätzen erstellt, ohne dass die Felddaten digitalisiert werden müssen. Je nach Kompetenz und Art der Kartierung nimmt der geologische Kartierungs-Workflow von QField ungefähr die gleiche Zeit in Anspruch wie die manuelle (Papier-)Kartierung und reduziert die Zeit für die Digitalisierung der Daten im Büro drastisch. Darüber hinaus kann im Feld leicht auf historische Daten zurückgegriffen werden, was eine sofortige Interpretation und gezieltere Feldarbeiten ermöglicht. Karten und Attributtabellen können direkt aus QField oder dem QGIS-Projekt exportiert werden, um tägliche Aktualisierungen im Feld oder die Kommunikation zwischen Arbeitsgruppen zu ermöglichen.

QField sorgt mit anpassbaren Attributfeldern und Datenbankkompatibilität für Datenintegrität. Die Qualitätssicherung von Felddaten kann während des Projektdesigns eingebaut werden, um sicherzustellen, dass die Attribute zwischen verschiedenen Benutzern konsistent sind und menschliche Fehler durch Einschränkungen und Standardwerte reduziert werden.

Figure 4 - Map result

Abbildung 2: Ergebniskarte